Das Viertel Āgenskalns am Westufer der Daugava wird bei einem Besuch in Riga oft übersehen, dabei hat diese Seite des Flusses ihren ganz eigenen Charme, eigene Geschichten und Traditionen, die es zu entdecken gilt.
Diese Seite des Flusses, die untern den Anwohnern als Pārdaugava bekannt ist, was wörtlich übersetzt "Über der Daugava" bedeutet, kann leicht mit unserer Historischen Riga Sightseeing-Bustour erreicht werden. Dieser Teil der Stadt hat einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten, die Sie vom Ostufer mit der malerischen Altstadt und dem Jugendstilviertel weglocken.
Seit 2014 ist die Nationalbibliothek Lettlands in einem neuen Gebäude untergebracht, das von Gunnar Birkerts entworfen wurde. Die Bibliothek beherbergt nicht nur die gesammelten Werke der Nationalliteratur sondern ist auch Veranstaltungsort für eine Vielzahl von Ausstellungen und Veranstaltungen. Das Gebäude wird oft als "Schloss des Lichts" bezeichnet, angelehnt an lettische Folklore, die gleichzeitig als Inspiration für das Design des Gebäudes diente.
In der lettischen Folklore symbolisiert ein Kristallberg das Bezwingen von Herausforderungen - etwas, das nicht leicht zu erreichen ist, aber voller Belohnungen für diejenigen steckt, die den Gipfel des Berges erreichen. Die lettische Literatur und Folklore beziehen sich auch auf das "Schloss des Lichts" als Metapher für die Weisheit, die im Laufe der Geschichte verloren gegangen ist, aber aus den Tiefen des Flusses Daugava wieder aufsteigen wird, nachdem das lettische Volk die geistige Dunkelheit von Krieg, Invasion und Besatzung wahrlich überwunden hat.
In diesem fast 37 Hektar großen Park befindet sich eine der umstrittensten Sehenswürdigkeiten Rigas, das sowjetische Siegesdenkmal. Der Park wurde erstmals 1909 angelegt, als Lettland noch Teil des Russischen Reiches war. 1923 wurde der Park umbenannt, um den Sieg Lettlands während des lettischen Unabhängigkeitskrieges zu ehren. Der Park ist gespickt mit üppigen Grünflächen und ausgebauten Wegen zum Laufen oder Rollschuhlaufen. Im Winter gibt es hier sogar eine Langlaufstrecke mit Kunstschnee.
Das Denkmal wurde 1985 errichtet und trägt offiziell den Namen "Denkmal für die Befreier von Sowjet-Lettland und Riga von den deutsch-faschistischen Invasoren". Da der volle Namen für den alltäglichen Gebrauch zu kompliziert und zu lang ist, wird es oft der Einfachheit halber als Siegesdenkmal bezeichnet. Das Denkmal besteht aus einem 79 Meter hohen Obelisken und zwei Gruppen von Bronzestatuen, die Mütterchen Russland und mit erhobenen Waffen vorrückende Soldaten darstellen. Im Laufe der Jahre gab es mehrere erfolglose Versuche, das Denkmal entfernen zu lassen, dennoch wird es jedes Jahr als Ort der Siegesfeier am 9. Mai genutzt.
Seit 1926 blühen im ältesten botanische Garten Lettlands Felder mit Tausenden von außergewöhnlichen und seltenen Blumen, Pflanzen und Bäumen. Der Botanische Garten, der Teil der Universität von Lettland ist, verfügt auch über einen Teich, ein riesiges Palmenhaus und ein tropisches Schmetterlingshaus.
Nur 15 Minuten Fußweg von der Haltestelle 17 unserer Riga Sightseeing Tour entfernt, können Sie hier entspannte Führungen durch den Botanischen Garten genießen oder auf eigene Faust die 6000 verschiedenen Pflanzenarten entdecken gehen. Egal, ob Sie ein Pflanzenliebhaber oder ein Botanik-Experte sind oder einfach nur ein wenig Zeit in einer schönen und ruhigen Umgebung verbringen wollen, der Botanische Garten ist das ideale Ausflugsziel. Außerdem können Sie hier Setzlinge und Zimmerpflanzen kaufen, um Ihr Zuhause zu bepflanzen.
Obwohl es auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses ein eigenes Jugendstilviertel gibt, ist Āgenskalns beispielhaft für die architektonische Symbiose zwischen Jugendstil und deutsch-baltischem Stil. Eines der besten Beispiele dafür ist der Wasserturm, der sich in der Alīses 4 befindet und 1910 erbaut wurde.
Der Eingang des Wasserturms ist mit einer stilisierten Version des Rigaer Wappens sowie verschiedenen geometrischen Ornamenten und anderen Jugendstilelementen verziert. Das beeindruckende Bauwerk ist 40 Meter hoch, verfügt über 2 Meter dicke Wände und wurde einst als Standort eines unterirdischen Aufnahmestudios namens Tornis genutzt.
An dem Standort der Kirchen der Heiligen Dreifaltigkeit steht seit 1453 eine Kirche, das heutige Gebäude im russischen Barockstil, der an den Stil des 17. Jahrhundert angelehnt ist, wurde 1893 fertiggestellt. Die Dreifaltigkeitskirche ist wegen ihres farbenfrohen Aussehens und ihrer Höhe in Riga nicht zu übersehen.
Die Wände des Gebäudes sind rot und mit weißen Details verziert, während die Kuppeln leuchtend blau sind und der Glockenturm grün erstrahlt. Außerhalb der Gottesdienstzeiten können Sie sich das kunstvolle Innere der Kirche erkunden. Die Kirche ist das Zuhause von Hunderten von Ikonen, wie es in orthodoxen Kirchen üblich ist, und duftet stets nach einem Hauch von Weihrauch.
In Riga gibt es fünf Brücken, die über die Daugava führen. Die Vanšu-Brücke ist die nördlichste von ihnen. Die 595 Meter lange Schrägseilbrücke wurde errichtet, als die Sowjetunion 1981 Lettland besetzte. Vom Westufer des Flusses haben Sie einen fantastischen Blick auf die Brücke sowie die Altstadt auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses.
Sobald Sie die Brücke überqueren, befindet sich der Aussichtspunkt auf der linken Seite. Auf der rechten Seite finden Sie einen Strand, der sich im Sommer bei den Anwohnern großer Beliebtheit erfreut. Hier finden Sie Umkleidekabinen, Toiletten und sogar ein Beachvolleyballfeld. Der Aussichtspunkt ist damit der perfekt Ort, um sich an heißen Sommertagen abzukühlen.
Weiter nördlich auf der Insel Ķīpsala finden Sie ein modernes, interaktives Museum, das Žanis Lipke und einem Netzwerk von etwa 25 Personen gewidmet ist, die während der Besetzung Lettlands Juden vor den Nazis retteten. Žanis Lipke versteckte Menschen in einem Bunker auf seinem eigenen Grundstück, auf dem sich nun dieses Museum befindet.
Zusammen mit anderen half er Juden, aus den örtlichen Ghettos zu entkommen und brachte sie in sicheren Häusern im ganzen Land unter. Ein kostenloser Audioguide leitet Sie durch Halbdunkel des Museums. Das Museum ist absichtlich dunkel gehalten, um die Bedingungen nachzuahmen, die die Familien, die sich damals in Bunkern und Lagerhäusern versteckten, ertragen mussten.