Da ein Drittel der Esten in der Hauptstadt des Landes lebt, können Sie sicher sein, dass es das ganze Jahr über etwas zu tun oder zu sehen gibt und das Sightseeing in Tallinn sich lohnt. Wenn die Hitze des Sommers die Stadt verlässt und die Tage im Herbst kürzer werden, bleibt die Stadt ein schönes Reiseziel.
Östlich der Altstadt von Tallinn befindet sich der schönste Park der Stadt, der Kadriorg-Park. Der Park wurde im 18. Jahrhundert angelegt und ist das beste Ausflugsziel der Stadt für einen entspannten Spaziergang. Während einige Teile des Parks in künstlerische Gärten umgewandelt wurden, ist der größte Teil der Anlage eine natürliche Landschaft mit Wiesen und Waldhainen, die sich im Herbst golden und bunt färben.
Wenn Sie dem Regen entfliehen möchten, können Sie eines der zahlreichen Museen besuchen, die sich im Park befinden. Der Park ist Teil des Anwesens des Schlosses Kadriorg. Der Palast mit seiner barocken Architektur, der für Peter den Großen gebaut wurde, beherbergt heute das Kadriog-Kunstmuseum, in dem Hunderte von Gemälden westlicher und russischer Künstler aus dem 16. bis 20. Jahrhundert sowie Drucke, Skulpturen und andere Werke ausgestellt sind. Weitere Museen im Park sind das Kunstmuseum Kumu, das Mikkeli-Museum und das Kindermuseum Miiamilla.
Eine kurze zehnminütige Autofahrt vom Stadtzentrum Tallinns entfernt liegt das Estnische Freilichtmuseum im Westen der Stadt. Das Freilichtmuseum verfügt über ein rekonstruiertes historisches Fischerdorf und zahlreiche Wanderwege und widmet sich der estnischen Geschichte und Traditionen. Im Herbst werden Veranstaltungen rund um den Tag des estnischen Brotes (13. September) organisiert, denn Brot ist für die Esten nicht nur ein Grundnahrungsmittel sondern auch eine Art kulturelles Wahrzeichen. Oder der Tag der Zwiebel und des Fisches (3. Oktober), an dem das Wissen der Setos und Weisen über Gemüseanbau und Fischfang weitergegeben wird.
Jahrhundertelang war die Altstadt von Tallinn in zwei Teile geteilt: dem Domberg und der Unterstadt. Der Toompea-Hügel, wie der Domberg auch genannt wird, gilt als der Geburtsort Tallinns, insbesondere der Schlossplatz (Lossi plats), der genau zwischen dem Sitz der estnischen Regierung im Schloss Toompea und der Alexander-Newski-Kathedrale liegt.
Wenn Sie dem Trubel der Stadt entfliehen möchten, ohne die Altstadt zu verlassen, finden Sie hier direkt den Garten des dänischen Königs. Dort finden Sie Bäume, Bänke und einen spektakulären Panorma-Blick auf die Spitze der Niguliste-Kirche, die sich in der Unterstadt befindet.
Ein Moor quasi mitten in der Stadt? Ja, richtig gelesen! Estland verfügt weltweit über die dritthöchste Anzahl an Sümpfen und Mooren landesweit. Nur 45 Autominuten östlich der Stadt finden Naturliebhaber und -interessierte den Lahemaa-Nationalpark. Er ist der größte Nationalpark Estlands und bietet malerische Küsten, üppige Wälder und das Viru-Sumpfgebiet.
Eine Uferpromenade bahnt einen 3,5 km langen Weg durch das 235 Hektar große Moor. Auf halber Strecke befindet sich ein Aussichtsturm, von dem man einen herrlichen Blick auf die Umgebung hat. Der Weg führt Sie durch die für Estland typische Landschaft und Vegetation. Hier ist der Farbwechsel im Herbst besonders auffällig und schön.
Der Botanische Garten von Tallinn ist immer einen Besuch wert, egal ob es regnet oder nicht. Der 123 Hektar große Garten verfügt sowohl über Freiland- als auch über Gewächshausausstellungen mit über 8000 Pflanzen- und Blumenarten. Die weitläufigen Gewächshäuser sind das ganze Jahr über geöffnet und beherbergen alles von Bananenpflanzen bis hin zu gängigen Zimmerpflanzen.
Für eine atemberaubende Aussicht von oben sollten Sie sich einen Besuch des Fernsehturms nicht entgehen lassen, der sich direkt neben dem Botanischen Garten befindet. Der Turm ist das höchste Gebäude des Landes, von dessen Spitze aus Sie einen Panoramablick über die Stadt, das Meer und die umliegende Landschaft genießen können. Schwindelfreie Besucher können sich auf die Aussichtsplattform wagen oder einen "Walk on the Edge" machen.